Unser Handwerkszeug, die Homöopathie, ist in der Anwendung, wie ich sie für richtig halte, eine streng rationale Heilmethode; sie muss ihren Anspruch an eine klare wissenschaftliche Arbeitsweise keineswegs verleugnen. Die Suche nach dem individuellen Arzneimittel muss eben nicht die stetig wiederkehrende Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen sein, sondern kann sich auf eine solide und verlässliche Arbeitsstruktur stützen. Ich verweise dabei auf ein Fundament, das Hahnemann mit seinen Ausführungen zur Behandlung chronischer Krankheiten schon vorbereitet hat, das erstaunlicherweise Schüßler weiterentwickelt hat (obwohl ihn die Homöopathen zunächst nicht ernst genommen haben) und dem der weitsichtige JT Kent weitere Impulse gegeben hat. Bedauerlicherweise werden deren Botschaften in der heutigen Standard-Homöopathie noch nicht richtig bedacht, was ich der Arbeitsweise renommierter Kollegen entnehmen möchte.
Der jüngste Kongress des Deutschen Zentralvereins hat mich wunderbare Ergebnisse und vorzügliche Erfolge hören lassen, doch vermisse ich dabei manchmal die nötige pathologische Tiefe und die Sicherheit einer verlässlichen Nachhaltigkeit. Beides ist aber sehr wichtig, nicht nur um den Patienten auch auf Dauer zu kurieren, sondern um ihn vor schweren künftigen Erkrankungen zu bewahren. Um dies zu erreichen, muss man aber an die Wurzeln seiner Konstitution kommen und darf man nicht an der Oberfläche des akuten Beschwerdebildes stehen bleiben. Was aber gerne übersehen wird, ist, dass auch eine aktuelle Krise Ausdruck seiner latenten Krankheitsdisposition sein kann; das gilt für körperliche wie seelisch-geistige Stürme. Will man aber diesem Anspruch gerecht werden, so muss man auch mit Krisen im Behandlungsverlauf rechnen, etwa weil alte Leiden sich vorübergehend erneut manifestieren oder andere dem Patienten eigene Schwachstellen aufgedeckt werden. Auch frühere Traumata können aufbrechen und uns eine geeignete Antwort abverlangen, etwa indem wir eine darauf passende Arznei finden oder unsere ganze Strategie hinterfragen und gegebenenfalls neu aufstellen müssen.
Ich musste erst weit über das Renteneintrittsalter hinauskommen, um zu erfassen, wie nahe eine erfolgreiche homöopathische Arbeitsweise an die physiologischen Gegebenheiten herankommt, die unserer Körperfunktionen zugrunde liegen; das Studium der Biografie von Wilhelm Heinrich Schüßler von Peter Emmrich und Gert Oomen hat mir dafür die Augen geöffnet, aber auch die Ausführungen der Kollegin Anke Scheer aus Nürnberg, deren Bezug zur Osteopathie meinen Blick dafür vertieft hat. Freilich habe ich selbst schon lange in ähnlicher Richtung gedacht und geschrieben, aber so abgerundet wurden meine Einsichten eben erst in den letzten Jahren. Jedenfalls empfinde ich das so, doch erst wenn meine Postulate auch von einer größeren Zahl andere Kollegen angenommen und umgesetzt werden können, darf ich meines Weges sicher sein.
Gehen wir von Schüßler aus: Er war ein Kind seiner Zeit, seine Entdeckungen fußten auf Denkansätzen, die damals eben aufkamen. Im gleichen Jahr geboren wie Rudolf Virchow und Sebastian Kneipp war er Teilhaber eines Wandels seines Berufes von einer mystifizierenden Naturmedizin zu einem wissenschaftlichen System; man denke nur an Virchows Zellularpathologie! Vordenker von Schüßler kamen schon auf die Idee, dass gewissen Krankheiten Störungen des Zellstoffwechsels und des Mineralhaushalts zugrunde liegen. So gab man gerne bei Problemen der Knochenentwicklung Kalziumphosphat zur Substitution, die mineralische Grundelemente der Knochenstruktur. Schüßler als Homöopath aber setzte diesen Gedanken auf seine Weise um, indem er dieses Salz (und viele andere) eben nicht als Substitut verabreichte – dafür würde sich eine D6-Potenz nicht eignen –, sondern in dynamisierter Form zur Stoffwechselkorrektur. Biochemie nannte er diese Arbeitsweise.
Es war an einem Sonntagsspaziergang im August 2022, dass ich eine Nachbarsfamilie antraf, die sich gerade um ihren Hund versammelt hatte. Hätten Sie nicht einen Rat für uns, fragte man mich, der ich schon die ganze Sippe erfolgreich in Betreuung habe. Unser Hund hat Schmerzen in der rechten Vorderpfote, und der Tierarzt denkt schon ans Einschläfern – was mich entsetzte, denn das Tier wirkte sehr vital; aber der Veterinär hatte offensichtlich keine andere Idee.
Die Pfote war um das Grundgelenk geschwollen, und auf dem Röntgenbild, das man mir zeigte, war eine deutliche Entkalkung des Radiusknochens zu sehen. Ich dachte an einen Morbus Sudeck, also eine posttraumatische Entzündung mit Verlust an Knochensubstanz. Im Repertorium scheint mir die Rubrik Osteoporose dafür am besten geeignet zu sein. Hier findet sich als Hauptmittel Calcium phosphoricum, dynamisiert aus dem mineralischen Substrat des Knochens.
Fast schon im Sinne einer Isopathie empfahl ich die Gabe von Calcium phosphoricum, zunächst in C30, einmal pro Woche, später in C200, einmal im Monat. Es dauerte gar nicht lange, bis mir von einer Wunderheilung berichtet wurde. Und wenn ich nun meine Nachbarn beobachte, wenn sie ihren Hund ausführen, so ist von einer Behinderung keine Spur mehr zu sehen. Ich denke, bei dem Tier habe ich einen Stein im Brett.
Bestimmt 20 Jahre lang befasse ich mich schon gründlich mit den Kali-Salzen; ihre Wesenszüge sind in der Homöopathie hinreichend bekannt. Einige Besonderheiten und strukturelle Eigenschaften konnte aber ich nachtragen aufgrund meiner eigenen Beobachtungen, die so in den Lehrbüchern nicht oder nur andeutungsweise zu finden sind. In meiner Arbeit Die Kopflastigkeit der Kali-Salze habe ich schon eingehend darüber berichtet (und übernehme daraus einige Passagen für diesen Aufsatz). Das erste ist der dem Kalium-Wesen eigene erhöhte Muskeltonus, der eine Neigung zur Arthrose-Bildung nach sich zieht, also eine mechanisch bedingte und nicht primär entzündliche Form von Gelenksschmerzen und -Deformierungen. Hierzu zählen auch die Sehnenansatz-Beschwerden wie Tennisellenbogen, der Schnappfinger und der Morbus Dupuytren, aber auch die Bildung von Ganglien oder der Bakerzyste in der Kniekehle. Es ist die grundlegend erhöhte Muskelspannung, die diesen Strukturen zu schaffen macht und lokale Reizzustände und Gelenksergüsse provoziert.
Julius Mezger (1891-1976), ehedem Oberarzt im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, führt in seiner Gesichteten Arzneimittellehre im Kapitel über Kalium carbonicum die Formel eines gewissen György an, aus der hervorgeht, dass der Tonus der Muskulatur umso größer ist, je höher der Kaliumspiegel im Serum ist:
K, Phosphat, HCO3
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Ca, Mg, H
Damit bestätigt sich meine These, wonach potenzierte Kalium-Salze gemäß dem Simile-Prinzip diesem Trend entgegenwirken, also den Skelettmuskel entspannen. Und die Schulmedizin kennt die Anwendung von Medikamenten bei schmerzhaften muskulären Spannungszuständen wie Flupirtin (Katadolon®), welches als zelleinwärts gerichteter Kaliumkanal-Öffner funktioniert (Novalgin® übrigens auch!). Und tatsächlich habe ich mit den Kalium-Salzen eine ganze Reihe von schmerzhaften Arthropathien und Tendinosen bereinigen können.
Eine weitere Beobachtung, die ich mit dieser Arbeit formulieren möchte, ist der hohe Energiestau im Oberkörper, also dem Nacken und dem Thoraxraum, der dem Kaliumcharakter zu eigen ist und mit der Anwendung seiner potenzierten Salze entschärft werden kann; das Gegenteil also eines gut geerdeten Menschen, dessen Zwerchfell schön entspannt ist. Auf diese Region konzentriert sich ja auch jede Meditation mit Atemübungen, um einen Menschen in seine Balance zu bringen.
Der von einer angespannten Pathologie mit Zentrum in der Halswirbelsäule belastete Organismus zieht alle Energie und Spannung nach oben. Und so sehen wir nicht nur Myogelosen im Nacken mit Ausstrahlung in den Kopf, mit Zähneknirschen, mit Spannungskopfschmerzen, sogar mit Belastungen der Augen auf dem Weg eines Zusammenpressens der Lider, sondern auch die ganzen Irritationen des Hals-Chakras mit Beeinträchtigung der Kehle und der Schilddrüse. Sogar die Neigung zu chronischen Sinusitiden scheint sich zu bessern, wenn Menschen sich als Chorsänger engagieren, auf diesem Weg ihr Zwerchfell lockern und die Energie nach unten leiten. Sehr häufig begegnet mir eine Thorax-Kompression durch die dorsale und interkostale Skelettmuskulatur mit Oppressionssensationen, die dem Arzneimittelbild von Ignatia ähneln, nämlich dem Gefühl eines Brettes auf der Brust.
Diese Tonuserhöhung, gleich in welcher Körperregion, baut sich vor allem in der Nacht auf, wenn wir unsere Angespanntheit über längere Strecken nicht wie durch die Aktivitäten des Tages lösen. Und so erwachen viele Menschen am Morgen mit steifen Gelenken, die erstmal gelockert werden wollen. Hier sind unterbewusste Kräfte am Werk, die uns nachts arbeiten lassen, wobei bei entsprechender Schwere der psychischen Altlasten diese gar nicht ins Halbbewusstsein der Träume vordringen müssen – oft erst nach einiger Zeit unserer Therapie werden die seelischen Wunden auf diesem Weg wahrgenommen oder gelangen vollends in das Bewusstsein. Ein ängstliches Einziehen des Kopfes scheint mir die Kraftquelle dieser Störungen zu sein und eine Arznei wie Carcinosinum die Lösung im Hintergrund.
Die Schlafapnoe gehört hierher, die mir immer einen Hinweis auf Kalium carbonicum oder eines seiner Salze liefert. Ich kenne sogar Panik-Patienten, denen am Tage der Atem stockt und die ganz bewusst und willkürlich weiteratmen müssen, andernfalls sie ersticken würden. Auch das Verlangen, tief einzuatmen lässt mich vermuten, dass die Atemexkursionen bei diesen Patienten im Normalfall zu flach und eingeschränkt sind, zwischendurch also mit tiefen Atemzügen kompensiert werden müssen. Und auch die Aussage, man könne nicht wirklich tief einatmen, weil irgendetwas blockiert, rechne ich zu diesem Beschwerdekomplex. Ich gehe soweit in meinen Mutmaßungen, dass vielleicht sogar der plötzliche Kindstod im Säuglingsalter auf diesem Weg eine Erklärung finden könnte. Denn auch hier vermutet man ein Versagen des Atemzentrums, also ein Aussetzen der Atmung mit der Folge des Erstickens.
Typisch für Kali-Salze bei Atemnot scheint mir der inspiratorische Stridor zu sein im Gegensatz zur exspiratorischen Atembehinderung, wie sie mir die Natrium-Salze charakterisiert, allen voran Natrium sulfuricum, meinem Hauptmittel bei allergischem Asthma oder dem Asthma in der Kindheit. Also: Natrium gibt nichts her; das entspricht seiner Neigung zu stillem Kummer, und Kalium weigert sich, etwas aufzunehmen, nämlich den Atem als Quelle des Lebens. Es ist wie eine Umklammerung.
Das zweite und sehr wichtige Element ist die Belastung des Herzens. Wassereinlagerungen, vor allem als Beinödeme, konnte ich regelmäßig mit Kali-Salzen bereinigen. Ich glaube, die oben beschriebene Tonuserhöhung der Muskulatur betrifft auch den Herzmuskel. Pathophysiologisch scheint mir hier eine enddiastolische Relaxationsstörung vorzuliegen, die eine Minderung der Ejektionsfraktion bedingt, somit zu einem Rückstau in die Vorhöfe führt, diese dilatieren lässt wie auch die Mitralklappe, die damit unvollständig schließt. Die Folge davon ist wiederum Vorhofflimmern und eine absolute Arrhythmie. Hierfür favorisiere ich Kalium bichromicum. Und Kalium jodatum hat mir stets geholfen bei anfallsweisem Herzrasen (Reentry-Tachykardie); die latente oder manifeste Hyperthyreose spielt dabei eine wichtige Rolle. Dass Kalium chloratum das Mittel ist, das als Infusion aktive Sterbehilfe ermöglicht, bestätigt mir das Potenzial der Kali-Salze.
Auch für das peptische Ulcus gibt es eine Erklärung aus dieser ungesunden Energieverteilung. Der Mageninhalt wird eher festgehalten und nicht weitergeleitet, es staut sich und spricht man von einer Motilitätsstörung. Dies veranlasst reflektorisch zu einer gesteigerten Säurebildung mit schließlich der Folge des Duodenalgeschwüres. Kalium bichromicum hilft mir auch hier recht zuverlässig, der Kalium-Anteil steht für den Stau, der Chromanteil für das Geschwür.
Mich hat ein Vortrag sehr beeindruckt, den ich Anfang Dezember 2022 auf einem Weiterbildungsseminar des DZVhÄ in München gehört habe. Frau Kollegin Anke Scheer, Ärztin für ganzheitliche Medizin aus Nürnberg sprach, ganz im Sinne ihrer Berufsbezeichnung, über subtile Verknüpfungen im menschlichen Organismus, auch bezugnehmend auf die Osteopathie, die diese Verbindungen ja hinreichend benützt.
Sie half mir zu begreifen, was ich bis dahin noch nicht verstanden hatte, nämlich die Ursache eines häufig gesehenen Staus im Beckenbereichs. Damit meine ich die Ausbildung von Beinvarizen bis hin zu tiefen Beinvenenthrombosen; auch den Lymphstau im Knöchelbereich, sofern nicht kardial bedingt. Dazu gehören meines Erachtens auch die Hämorrhoiden, aber auch Senkungsbeschwerden der Gebärmutter, also vor allem Faktoren, die den Lymph- und Blutrückfluss zum Herzen einengen. In einem weiteren Sinn meine ich auch die gestaute Energieverteilung, die den Bereich unterhalb des Nabels betrifft.
Frau Scheer gebrauchte den Begriff der Stase, den sie mit Sepia assoziierte. Da fiel bei mir der Groschen: In zwei Aufsätzen aus jüngere Zeit beschrieb ich eine eindrucksvolle Sepia-Pathologie, behauptete aber auch, dass Sepia für mich nur ein Mittel für einen bestimmten Zustand sei, auf die lange Sicht einer konstitutionellen Behandlung aber von einem Natrium-Salz abgelöst werden müsse, bevorzugt von Natrium sulfuricum. Ich konnte dies auch mit dem 2. Beitrag, die Fortsetzung der Behandlung beschreibend, zu diesem Fall belegen.
Natrium sulfuricum ist ohne Zweifel das Hauptmittel für alle Leber- und Gallenwegserkrankungen (aus meiner Sicht das mineralische Äquivalent zu Lycopodium), seine Pathologie umfasst sicher die oben beschriebenen Stau-Phänomene, ist aus diesem Grund auch die Nummer 1 bei tiefen Beinvenenthrombosen. Die Pfortader ist der Dreh- und Angelpunkt in diesem System, ihre Blockade beruht auf einer Störung der Leberfunktion und erklärt nun für mich hinreichend einen Stau in den Beckenorganen bis hin zur Störung des venösen Rückflusses aus den Beinen mit all seinen Folgen.
Die Nosode der Sykose ist Medorrhinum, gewonnen aus den entzündlichen Sekreten nicht nur der Gonorrhoe, sondern auch der Chlamydien, Trichomonaden und der Candida-Vaginitiden, also aus allem, was Genitalinfektionen hervorrufen kann. Ihre Zuständigkeit sind eben die entzündlichen und organischen Erkrankungen der Beckenorgane, also des gesamten Urogenitaltraktes bis hin zu den Nieren. Auch die Appendizitis zähle ich dazu ebenso wie eine Neigung zu Schäden der Lendenwirbelsäule. Eine Fernwirkung ist der Hypertonus via Störung der Nierenfunktion, aber auch die koronare Herzerkrankung bis hin zum Myokardinfarkt. Fälle von plötzlichem Herztod in der Familie verweisen auf dieses Miasma. Man fand in den Plaques verkalkter Herzkranzgefäße Chlamydien-DNA, hoffte aber vergebens, mit Antibiotika dagegen anzukommen. Die Homöopathie kann also schlüssige Erklärungen für diese Probleme anbieten, wie im Weiteren angeführt.
Denn in einem weiteren Punkt bestätigt mir diese Arznei eine große Gemeinsamkeit mit der schulmedizinischen Wissenschaft. Die Sykose, genauer: die Hypersykose, welche von Medorrhinum repräsentiert wird (im Gegensatz zur Hyposykose, für die Thuja steht), ist für mich das homöopathische Korrelat zum sogenannten Metabolischen Syndrom der klinischen Medizin. In ihm spiegelt sich das bekannte „Zuviel“, also die Übertreibung, die für Medorrhinum so typisch ist: zu viel Cholesterin (Arteriosklerose), zu viel Harnsäure (Gicht), zu viel Blutzucker (Diabetes II) und wohl auch ein zu hoher Blutdruck. In dem Fehlschluss, nämlich aus Komorbiditäten Kausalitäten zu machen, denkt die Schulmedizin, durch Behandlung dieser Stoffwechselstörungen die Folgen etwa einer Koronaren Herzerkrankung verhindern zu können – was aber sehr fragwürdig ist. Die gemeinsame Wurzel dieser Probleme zu bereinigen, dafür aber steht uns diese vorzügliche Nosode zur Verfügung. Und ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass eine häufige Gabe von Medorrhinum bei prädisponierten Patienten Leben retten kann.
Nun gilt auch noch ein hoher Zigarettenkonsum als entscheidender Risikofaktor. Sehe ich aber im Repertorium von Murphy nach unter Addictive personality (Sucht-Persönlichkeit), so finde ich auch dort Medorrhinum aufgeführt! Sollte es also gar nicht der Nikotinkonsum sein, der dem Herzinfarkt Vorschub leistet, sondern lediglich die miasmatische Belastung?
Ich habe hier ein paar meiner bisherigen Veröffentlichungen zusammengefasst in der Absicht aufzuzeigen, dass unser homöopathisches Handwerkszeug nicht aus der Luft gegriffen ist, sondern in guter Übereinstimmung steht mit den Erkenntnissen der Physiologie und der schulmedizinischen Pathologie. Alles was uns trennt ist der Umstand unserer potenzierten Präparate, für deren Wirkung wir außer spekulativen Mutmaßungen keine handfeste Erklärung anbieten können. Die Behandlung wie die beobachteten Ergebnisse folgen aber festen Gesetzmäßigkeiten, was sich mir gerade in der jüngeren Zeit täglich frappierend bestätigt. Solange die medizinische Wissenschaft aber unsere konkreten Erfahrungen als nicht existent verleugnet, verrät sie den Geist der Forschung, der zunächst beobachtet und danach erst nach einer These verlangt. Und so entdecken wir vieles, was die Medizin als ein Syndrom bezeichnet, schon präzise beschrieben in unseren Arzneimittelbildern.
Bamberg, im Mai 2024