Den Erfolg bei einer Malignom-Therapie der Homöopathie zuzuschreiben, ist nicht wissenschaftlich korrekt, wenn die Schulmedizin an der Behandlung beteiligt war. Trotzdem beschreibe ich hier einen Fall, der erstaunlich gut auf die Mittelgaben ansprach, so dass man durchaus der Methode einen redlichen Anteil an der Genesung zugestehen darf. Und obwohl in diesem Fall die Betreuung noch weit davon entfernt ist, abgeschlossen zu werden, möchte ich die Geschichte schon vorzeitig weitergeben, weil hierbei die Mittelwahl mit erstaunlicher Transparenz möglich war, indem der Patient ein sehr verlässliches Symptomenbild abgab und prompt auf jede Gabe reagierte.
Damit hat er mir ermöglicht, anhand seiner Begleitung meine Arbeitsstrukturen klar zu formulieren. Selbst wenn die Homöopathie zum Gelingen nur beiträgt, so leistet sie schließlich doch Gutes, denn eine Heilung alleine durch Chemotherapie ist nicht denkbar; es gilt, die Genesung anzustoßen, wie auch immer. So sicher ich mir in diesem Fall bei der Mittelwahl war, so mochte ich aber doch nicht, wie Burnett es tat, dem Patienten von anderen Maßnahmen abraten als von der Homöopathie alleine.
Eine gut mit mir vertraute Patientin bat mich um Mitbehandlung ihres neuen Freundes. Bei ihm, nun 54 Jahre alt, so berichtete sie mir, sei aktuell ein Lymphdrüsen-Krebs diagnostiziert worden, später als Non-Hodgkin-Lymphom identifiziert. Sie sehe darin eine Folge von psychischem Stress. Eine übermäßige Arbeitsbelastung habe ihm zu Schaffen gemacht, vor allem aber eine Trennung nach einer seit langem zerrütteten Ehe.
Alleine schon diese Konstellation schien mir gute Gründe zu liefern für eine tragfähige Entscheidung. So nahm ich den Behandlungsauftrag kurzfristig an, obwohl kein Termin für eine baldige Neuaufnahme gegeben war. Aber mir genügten schon 15 Minuten, um die wichtigsten Informationen zusammen zu tragen.
Außer der Tatsache geschwollener Lymphknoten auf der rechten Halsseite, die bei der ersten Begegnung sofort ins Auge fielen, und einer belastbaren Kausalität in Form enttäuschter Liebe, erfuhr ich von einer empfindlichen, kratzenden Kehle, von einem sensiblen Magen, von einem juckenden Ekzem zwischen den Fingern, einer Unverträglichkeit von Zucker, die sich in Verdauungsbeschwerden äußert, und einem auffallenden Wohlbefinden auf Reisen; zuhause sei ihm die Energie wie weggezogen. Für eine weitere Vertiefung in seine Erbbelastung, seine Biografie oder seine konstitutionellen Gegebenheiten war keine Zeit.
Meine erste Gabe war Conium C200, nicht nur wegen der Drüsenschwellungen, sondern auch wegen der unglücklichen Liebe, was beides eine wichtige Indikation für diese Arznei darstellt. Bei der nächsten Konsultation nach 2 Wochen schienen die Knoten weniger empfindlich zu sein, dafür hat das Interdigitalekzem zugenommen und erfuhr ich von einer Neigung zu Bläschenexanthemen – noch war die Schulmedizin bei ihm erst im Stadium der Diagnostik.
Er erhielt nun Natrium sulfuricum C200; Sulfur wegen des Ekzems (und wegen der Empfindlichkeit gegen Zucker), auch wegen dessen Lokalisation zwischen den Fingern; und in Kombination deshalb gegeben, weil ich in meiner Arbeitsstruktur ein Natrium-Salz brauche. Denn das Kalium-Salz als zweite Linie meiner mineralischen Salzbasis gab ich ihm mit, als Kalium jodatum C200 nach weiteren 2 Wochen zu nehmen, weil ich in diesen Tagen in Urlaub war.
Jodum, von mir immer als Kalium jodatum gegeben, ist ein großes Tumormittel, ganz besonders bei einem Befall von Drüsen aller Art, ob Lymphdrüsen oder andere Drüsen wie Pankreas, Prostata, Hoden oder auch der weiblichen Brust. Der Bedarf an Jodum zeigt sich oft in Erkrankungen nicht nur der Schilddrüse, sondern auch durch Probleme der benachbarten Kehle, gleichfalls zum Hals-Chakra gehörend. Die Kalium-Komponente repräsentiert aus meiner Sicht das Krebsmiasma.
Drei Wochen später: keine Veränderung, also nahm ich diese Pause – Natrium sulfuricum und Kalium jodatum wirken noch – zum Anlass, Carcinosinum C200 zu verabreichen, was angesichts der malignen Erkrankung unverzichtbar ist.
Wieder nach zwei Wochen: neben einer fortbestehenden Unruhe der Haut, nun auch in der Nasolabialfalte, eine auffallende Schwäche der Beine – eine sichere Indikation dafür, jetzt Conium zu wiederholen, noch einmal in C200.
Zwei Wochen später: Schwäche der Beine wieder behoben. Eine Probenentnahme zeigt einen Mitbefall des Knochenmarks; erste Behandlungsmaßnahme der Klinik in Form eines Cortisonstoßes. Infusions-Port gesetzt. Interdigitalekzem unverändert vorhanden. Natrium sulfuricum C200.
Zwei Wochen später: Zwischenzeitlich ein Fieberschub bis 40° C. Erste Chemotherapie-Sitzung in niedriger Dosis. Nun sind die Lymphknoten stark zurückgegangen, das Exanthem vorübergehend aufgeblüht. Jetzt erneut Kalium jodatum C200, in zwei Wochen Natrium sulfuricum C200 (mitgegeben wegen der Pfingstferien).
Vier Wochen später: die Halslymphknoten sind fast völlig verschwunden, auch angedeutete Knoten in der Leiste haben sich verzogen. Ein guter Allgemeinzustand. Natrium sulfuricum C200.
Die bisherige Bilanz zeigt eine gute Heilreaktion; Conium, einerseits als Tumorspezifikum den Drüsen geschuldet, andererseits der Kausa einer gescheiterten Beziehung zugedacht, hat sich als notwendig erwiesen und eine prompte Reaktion gezeigt. Das Immunsystem hat sich zurückgemeldet und vermutlich mit dem Fieberschub die Tumore bezwungen. Das Ganze geschah auf der Basis einer gut begründeten konstitutionellen Therapie mit der Dualität aus Kalium jodatum und Natrium sulfuricum sowie der Beschwichtigung des Krebsmiasmas durch die Nosode Carcinosinum. Die Chemotherapie ist mir zu frisch, als dass sie schon so erfolgreich sein konnte, so meine vorsichtige Einschätzung.
Wieder 14 Tage später: kaum kommt er zur Türe herein, legt er mir wieder eine Beobachtung auf den Tisch, die mir eine sichere Mittelwahl ermöglicht. Die Chemotherapie sei in niedriger Dosis weitergeführt worden. Die Lymphknoten sind nun nicht mehr nachweisbar, er fühle sich aber derzeit etwas matt, was sich durch Essen rasch bessere (Jodum!). Da die letzte Gabe des Jod-Salzes nun 5 Wochen und 2 Tage zurückliegt, ist es angezeigt, jetzt erneut Kalium jodatum zu geben, dieses Mal in der C50.000K. Die Stimmung sei stabil, die Finger etwas pelzig, was der Platin-Komponente der Therapie zuzuschreiben ist.
Der Erfolg ist mit Händen zu greifen, zumal ich in der Vergangenheit noch keinen gesehen habe, der ein Non-Hodgkin-Lymphom überlebt hat, allen schulmedizinischen Bemühungen zum Trotz. Ich hoffe nur, dass die Chemotherapie seine fast wieder hergestellte Gesundheit nicht ruiniert, denn die Onkologen sind von alternativen Behandlungen nicht zu überzeugen und ziehen ihr Therapieschema durch ohne Rücksicht auf das Befinden des Patienten. Etwas mehr Kooperation wäre dringend zu wünschen zum Nutzen der Kranken.
Bamberg, im August 2025