Dr. Ernst Trebin

Allgemeinmedizin - Homöopathie

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Kalium jodatum – segensreich, aber nicht leicht zu finden

ZUSAMMENFASSUNG

Nach einer Einführung in seine miasmatisch-strukturierte homöopathische Arbeitsweise mit Bevorzugung mineralischer Salze skizziert der Autor 7 Krankengeschichten, in deren Behandlung Kalium jodatum eine entscheidende Rolle spielte. Biografische Prägungen aufgrund problematischer Familienverhältnisse scheinen bei der Ausbildung der Krankheitssymptomatik eine besondere Bedeutung einzunehmen, was als Kausalität dem Jodum-Bild zugrunde liegen könnte.

Schlüsselwörter

Jodum, Kalium jodatum, Miasmen, Metallsalze.

SUMMARY

After an introduction into his way of homeopathic work, based on miasmatic structures and preferring mineral salts, the author describes 7 cases of sickness, in which kalium iodatum plays an outstanding part. Biographic impressions upon difficult family relations seem to be a special origin for the outcome of symptoms in these cases, what could be seen as a causality of iodum.

Keywords

Iodum, kalium iodatum, miasms, metal salts.

2015 habe ich diese Arbeit erstmals verfasst; es war mir ein großes Anliegen, erste erstaunliche Ergebnisse mit Kalium jodatum bekannt zu geben. Der Aufsatz wurde damals nicht in Druck gegeben, 4 weitere Berichte wurden aber veröffentlicht [9,10,11,13]. Und wenn ich das Thema nun überarbeite, so macht es mir große Freude, schildern zu dürfen, dass ich in der Zwischenzeit weiterhin gute Erfolge mit diesem Salz bei Pathologien aller Schweregrade erzielen konnte.

Eine chronisch wiederkehrende Lumboischialgie war das Leiden der Patientin, das mir die Augen für dieses Mittel öffnete, worüber ich schon in der AHZ Ausgabe 6 / 2014 berichten durfte. Das Beschwerdebild konnte durch Kalium jodatum wiederholt und nachhaltig bereinigt werden – nach einem langen Anlauf und mithilfe eines kleinen Symptoms, das plötzlich Licht in der Sache brachte [9], nun weit über 10 Jahre unter Beobachtung.

Im Hintergrund stand in diesem Falle eine hohe biografische Belastung und eine daraus resultierende problematische Persönlichkeits-Entwicklung, die sich vor allem im Umgang mit der eigenen Familie bemerkbar machte. An diesem Beispiel konnte ich auch belegen, dass eine Verknüpfung besteht zwischen einer karzinogenen Prägung und der Ausbildung einer Kaliumpersönlichkeit, wozu ich anderen Ortes schon Stellung bezogen habe [8].

In vielen weiteren Fällen also erwies sich mir in der Zwischenzeit Kalium jodatum als segensreich, wobei ich anfangs fast nie auf Anhieb zu dieser Arznei fand, sondern erst der Entwicklung wegweisender Symptome im Behandlungsverlauf bedurfte. Allerdings unterstützten mich miasmatische Überlegungen bei der Auswahl dieser Arznei. Dennoch ist Kalium jodatum in der alten Literatur, zum Beispiel bei Boericke [1], als klassisches Antisyphilitikum hoch gerühmt, wird aber sicher viel seltener eingesetzt, als es von Nutzen sein könnte (für mich steht aber nur das Jod für die Syphilinie, während ich das Kalium der Karzinogenie zuschreibe).

Meine Arbeitsweise

Bevor ich anhand einiger Krankheitsfälle und Diagnosen das Arzneimittelbild von Kalium jodatum veranschauli- chen möchte, erlaube ich mir, die Grundlagen meiner miasmatisch strukturierten Arbeitsweise kurz zu erklären.

Mineralische Mittel als Hauptarzneien Ich halte – in Übereinstimmung mit vielen alten Homöopathen – die mineralischen Mittel für die Hauptarzneien bei der Lösung chronischer Fälle, ergänzt durch Nosoden und überwiegend pflanzliche Akutarzneien zur Beantwortung einseitiger Beschwerdebilder oder Auflösung alter Traumata.

Kombinierte Arzneien Ich habe aber, anknüpfend an W. Schüßler [5] und J. T. Kent [2], die Erfahrung gemacht, dass Salze im Sinne kombinierter Arzneien, wie zum Beispiel Natrium phosphoricum, Kalium silicicum oder Mercurius chloratus natronatus die wesentlich besseren Lösungen ermöglichen als die als Polychreste hinreichend bekannten Einzelsubstanzen, wie Phosphorus, Silicea, Pulsatilla etc. ▶Tab. 1. Eine Auflistung nützlicher Salze zeigt das Vermächtnis an solchen Arzneien von Schüßler, Kent sowie aus unbekannter Quelle, von Homöopathen also, die einige Mittel dieser Art eingeführt haben, ohne dass ihre Urheberschaft bekannt ist, geschweige denn darüber Literatur existiert.

Dies ist der Fundus, aus dem sich in erster Linie meine Arbeit nährt. Es gibt darüber hinaus eine Fülle weiterer salzartiger Kombinationen, die für mich bisher jedoch ohne Relevanz waren.

W. Schüßler (und Nachfolger) J. T. Kent Unbekannte Quelle
Arsenicum jodatum
Calcium fluoratum
Calcium phosphoricum
Calcium sulfuricum
Cuprum arsenicosum
Ferrum phosphoricum
Kalium arsenicosum
Kalium bromatum
Kalium chloratum
Kalium jodatum
Kalium phosphoricum
Kalium sulfuricum
Lithium chloratum
Magnesium phosphoricum
Manganum sulfuricum
Natrium phosphoricum
Natrium sulfuricum
Aluminum phosphoricum
Aluminum silicatum
Arsenicum sulfuratum flavum
Aurum arsenicosum
Aurum iodatum
Aurum sulfuratum
Barium iodatum
Barium sulfuricum
Calcium iodatum
Calcium silicicum
Ferrum arsenicosum
Ferrum iodatum
Kalium arsenicosum
Kalium bichromicum
Kalium muriaticum
Kalium silicicum
Natrium silicicum
Sulfur iodatum
Zincum phosphoricum
Arsenicum phosphoricum Aurum muriaticum kalinatum Aurum muriaticum natronatum Aurum phosphoricum Mercurius arsenicosus Mercurius auratus Mercurius chloratus natronatus Mercurius phosphoricus Mercurius silicicus Mercurius sulfuricus Natrium arsenicosum
▶Tab. 1 Liste nützlicher Salze.
Kursiv: mit Erfolg über längere Zeit eingesetzt Fettdruck: die wichtigsten Arzneien in der langfristigen konstitutionellen Behandlung(E. Trebin)

Miasmensystem Meine Arbeit stützt sich auf ein reduziertes Miasmensystem mit eindeutigen, überschaubaren Zuordnungen. ▶Tab. 2, eine Miasmenleiter, zeigt die fünf chronischen hereditären Miasmen, ihre grundlegenden Charakteristika und die von mir mit ihnen assoziierten Mineralien oder Metalle. Zum Ausgleich dafür, dass ich jeder der genannten Substanzen nur ein Miasma zuordne (anstelle der weitläufig angenommenen Plurimiasmatik), erweitere ich den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Miasmen, welche sich dadurch zum Teil überlappen. ▶Abb. 1, ein Miasmenpentagramm, soll dies verdeutlichen. Konkret bedeutet dies, dass Phosphor als Mittel der Tuberkulinie auch für einen Hirntumor zuständig sein kann, was man gemeinhin als syphilitisches Leiden betrachten würde. Jedoch wird durch mich eingeräumt, dass die Tuberkulinie in verminderter Form auch Qualitäten der Syphilinie haben kann (sie ist ja auch definiert als Intermediär-Miasma zwischen Psora und Syphilinie). Die senkrechten Pfeile neben dem Pentagramm verdeutlichen die Vertiefung der Pathologie von der noch recht harmlosen Psora bis hin zu den destruktiven Eigenschaften der Karzinogenie und Syphilinie. Eine Begründung für den hohen Nutzen der Kombinationen sehe ich darin, dass mit ihnen zwei Miasmen beantwortet werden, also Kation und Anion jeweils unterschiedlichen Miasmen zugeschrieben werden können – ausgehend von der Überlegung, dass zum Zustandekommen einer nen- nenswerten Pathologie die Verkomplizierung mehrerer Miasmen Voraussetzung sein könnte.

Miasmenpentagramm

Karzinogenes Miasma In den letzten Jahren hat es sich mir zur Gewissheit verdichtet, dass nicht wenige Patienten nicht nur vom syphilitischen, tuberkulinischen, psorischen oder sykotischen Miasma gekennzeichnet sind – meist hereditären Ursprungs –, sondern darüber hinaus Anteile des karzinogenen Miasmas in sich tragen, die häufig, aber nicht ausschließlich, aus biografischer Prägung stammen, also das Produkt ihrer Sozialisation sind (nicht selten aber im Zusammenwirken mit einer familiären Krebsaszendenz). Und so ist es mir mittlerweile zum Standard geworden, dass ein Patient wegen seines Asthmas zum Beispiel nicht nur Aurum muriaticum natronatum benötigte, sondern auch Kalium sulfuratum – in Abfolge oder intermittierend eingesetzt –, also extra neben einem Konstitutionsmittel anderer miasmatischer Zuordnung auch eine Arznei der Karzinogenie brauchte, das heißt Carcinosinum oder ein Kali-Salz.

Diese Arbeitsweise mag schwer zu begreifen oder gar nachzuvollziehen sein, wurde für mich aber mittlerweile der entscheidende und überzeugende Weg, meinen Aufgaben gerecht zu werden. Wenn diese Struktur auch verwirrend erscheint, so gebe ich doch zu bedenken, dass sie mich, sobald ich sie verstanden hatte, von einer gewissen Unsicherheit befreit und mir erlaubt hat, die vielfältigen, uneinheitlichen und nicht mit einem geschlossenen Arzneimittelbild zu vereinbarenden Einzelsymptome des Patienten klarer zu ordnen und verwerten zu können.

Diese Parallelität der Karzinogenie zu den anderen Miasmen ist sämtlichen der folgenden Krankheitsfälle zu eigen und ich werde zu den Beispielen nicht nur die für Kalium jodatum wahlentscheidenden Charakteristika aufzählen, sondern auch kurz die 2. Linie erwähnen, die zur erfolgreichen Krankheitsbereinigung nötig wurde. Und tatsächlich erarbeite ich mir mittlerweile für jeden Behandlungsfall einen „dualen Weg“, bestehend aus einem Natrium- wie einem Kalium-Salz. Eine selbstkritische Reflexion darüber soll nachgereicht werden unter dem Titel Kann dieser Weg noch richtig sein? Tatsächlich hat dieser Weg dazu geführt, dass ich viele der kombinierten Arzneien aus meinem Repertoire wieder gestrichen habe, auch wenn ich längere Zeit durchaus sehr erfolgreich damit gearbeitet habe, um schließlich nach Jahren noch zu einer Nachbesserung Anlass zu sehen.

Die Entdeckung des Wertes von Kalium jodatum hat entscheidende Wendungen möglich gemacht; die Kennzeichnung der letztlich übrig gebliebenen Arzneien durch Fettdruck verdeutlicht dies. Und von der Vielfalt der Jod-Salze blieb mir nur mehr das Kalium jodatum übrig, auf alle anderen kann ich mithilfe des dualen Ansatzes nun verzichten. Das klingt nicht wenig nach Umsturz und unzulässiger Vereinfachung, funktioniert aber. Nichtsdestotrotz braucht es oftmals lange Strecken der Betreuung, um trotz sorgfältiger Grundanamnese die letztlich gültige „Rezeptur“ für den jeweiligen Patienten zu finden.

Miasma Hauptmittel Nosode Charakter Organbezug
Psora Sulfur Psorinum Mangel, Unterfunktion juckende Hauterkrankungen
Tuberkulinie Phosphorus, Phosphoricum acidum, Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum, Silicea Tuberculinum Verausgabung, Erschöpfung, Formgebung Atemwege,Stützgewebe
Sykose Thuja, alle NatriumSalze, Lycopodium, Sepia Medorrhinum Übermaß, Übertreibung Urogenitaltrakt
Karzinogenie alle Kalium-Salze Carcinosinum Opfer, Unterordnung, Verdrängung
Syphilinie Mercurius solubilis, Arsenicum album, Aurum sowie alle weiteren Metalle; Halogene (Chlor, Jod, Fluor,Brom) Syphilinum (Luesinum) Zerstörung zentrales und periphe- res Nervensystem, oberflächennahe Schleimhäute (Merc.); Respirationstrakt, Intestinum (Ars.); Gemüt, Sinnesorgane, Herz, Gonaden, Knochen, Gelenke (Aur.)
▶Tab. 2 Die hereditären chronischen Krankheiten – die fünf Erbmiasmen.

Fall 1: Chronische Migräne und Neurodermitis

Vor 5 Jahren wurde mir die damals 35-jährige Patientin anvertraut wegen einer schweren, chronischen Migräne. Ob es sich wirklich um ein Bing-Horton-Syndrom handelte, konnte ich nicht nachvollziehen. Die Anfälle wären häufig, schon von Kindheit an; damals meist am Wochenende, zeitweise sogar täglich; schlimmer bei Wetterwechsel von kalt zu warm; begleitet von Lichtscheu. Natrium sulfuricum fällt einem hierzu ein, bestätigt durch einen Husten bei nass-kaltem Wetter.

Ein zweites Beschwerdebild betraf ihre ekzematöse Haut, gelegentlich sogar als Schmetterlingserythem im Gesicht imponierend. Zudem beklagte sie Schlafstörungen in Form von Wachphasen von 2 bis 4 oder 5 Uhr, was wir sogleich mit Kalium carbonicum assoziieren. Ergänzende Anmerkungen waren eine Angststörung, etwa beim Autolenken, und ein nächtliches Zähnepressen.

Aufschlussreich war allerdings ihre Biografie: Die Mutter war gefühlskalt, es gab keine Liebe zu Hause (hier werden ihre Augen feucht); von ihren Kopfschmerzen, derentwegen sie viel Zeit im Bett verbringen musste, nahm keiner Notiz. Während die Mutter Kaffeekränzchen besuchte, durfte sich unsere Patientin um alles Häusliche kümmern, um ihre Geschwister, auch um ihren häufig betrunkenen Vater: eine klassisches Szenario für die Implementierung des karzinogenen Miasmas, was auch ihr Pflichtbewusstsein begründet, ihre Versagensängste, ihre Träume von Bedrohung, Mord und Totschlag und davon, ihren Vater retten zu müssen.

Dass sie sich gerne im Wind aufhalte, bestätigte mir die Nähe zu Pulsatilla / Sulfur (was ich zusammenzu- werfen pflege [7]), andererseits gibt ihre Zugluftempfindlichkeit einen Hinweis auf ein Kalium-Salz und ihre Liebe zum Meer auf Carcinosinum; das starke Verlangen nach Schokolade passt auch hierzu. Wenngleich ich bei meiner handschriftlichen Auswertung alle Symptome berücksichtige, so lenken doch vor allem die hier angeführten Keynotes meine Entscheidungsfindung.

Ich begann die Behandlung mit Kalium sulfuricum C200 wegen eines damals vorherrschenden Tubenkatarrhs, der für diese Arznei ein wichtiges Schlüsselsymptom ist. Der Kopfschmerz beruhigte sich, der Schlaf wurde besser, und das Schokoladeverlangen ließ nach. Allerdings war in diesen anfänglichen Behandlungstagen eine erste Schwangerschaft eingetreten, die mit einem Frühabort endete. Es folgten eine 2. und 3. Gabe Kalium sulfuricum C200, worauf sich, nach 3 Monaten, das Beschwerdebild änderte bzw. präzisierte: Der wieder auftretende Kopfschmerz wurde nun als eine Schmerzkette beschrieben von der Schulter über Nacken und Ohr bis hinauf zum Kopf, alles links.

Den neuralgischen Schmerzcharakter von Jodum nun verinnerlicht, wechselte ich zu Kalium jodatum, zunächst in C200 (8 Gaben), später in LMK (9 Gaben), zuletzt in CMK (4 Gaben). Die 2. Linie meiner dualen Strategie fuhr ich mit Natrium sulfuricum, 3-mal in C200, 12-mal in LMK, 3-mal in CMK; anfangs im Wechsel der Salze, später abhängig von der vorherrschenden Symptomatik entschieden. Ergänzend erhielt sie als Zwischengaben Carcinosinum C200 (3-mal) und einmal in LMK, ferner Psorinum C200 (3-mal) und einmal in LMK, auch einmal Syphilinum C200.

Nach langen 5 Jahren mit stetigem Abbau der Beschwerden um über 90 % ist die Patientin heute in einer stabilen Verfassung. Die Haut ist rein, der Kopfschmerz selten und erträglich, der Schlaf gut. Bald nach meinem anfänglichen Mittelwechsel wurde sie erneut schwanger und ist nun Mutter eines kräftigen Jungen, der allerdings in gesundheitlicher Sicht sein Erbe nicht verschweigen kann: Diarrhö-Neigung, Asthma, Schlafunterbrechungen und gelegentlicher Jähzorn kennzeichnen ihn und veranlassen mich, ihm die gleichen Mittel zu geben wie seiner Mutter.

In vielen von mir erlebten Krankheitsgeschichten wie dieser sind nicht unerhebliche biografische Defizite zu entdecken: Misshandlung, Missbrauch und emotionale Vernachlässigung. Gerade die „Schattenkinder“, die also nie richtig zur Kenntnis genommen wurden, bleiben ein Leben lang geprägt und sind gezeichnet von erheblichen psychischen und vor allem somatoformen Leiden (auch etwas, was uns auf Kalium carbonicum bzw. seine Salze verweist). Auf der Suche nach einer Kausalität der Jodum-Symptomatik aber stieß ich auf folgende Anmer- kungen: enttäuschte Liebe (Stefanovic) [6], nervöser Schock, Liebeskummer (Vermeulen) [14]; beide Autoren – [6] und [14] – beziehen sich u. a. auf J.H. Clarke. Und dazu kann man vermutlich auch einen Mangel an Geborgenheit oder Angenommensein in der eigenen Herkunftsfamilie rechnen.

Fall 2: Rhizarthrose und Krebs

Die Patientin, mir schon aus Vorbehandlungen bekannt, kam 2015 im Alter von 57 Jahren erneut in meine Therapie, nun wegen eines Mammakarzinoms. Ich gab ihr, nach stattgehabter Operation, zunächst unter Berücksichtigung der lokalen Symptomatik Asterias rubens C30 und führte die Hauptbehandlung danach wieder weiter mit Kalium phosphoricum C200, das ich ihr schon früher zugeordnet hatte. Im Wechsel dazu erhielt sie Carcinosinum C200. Eine 2. Linie fuhr ich mit Natrium sulfuricum, auch zunächst in C200, unter anderem einer Ekzembereitschaft geschuldet, die sich darunter klar besserte.

Bei jeder Konsultation hinterfrage ich erneut meine Mittelwahl und, sobald neue Symptome auftauchen, bin ich bereit, eine Verfeinerung meiner salzartigen Kombinationen vorzunehmen. Tatsächlich ergab sich dazu Anlass nach etlichen Gaben der angeführten Arzneien (nach einigen Dosen in C200, später in C50.000K fortgeführt). Sie berichtete nämlich ab April 2018 über Schmerzen im Bewegungsapparat, u. a. in Form einer Ischialgie, und schließlich über ein Narbenjucken (Jodum!). Beides gab mir nun Anlass zu einem Wechsel des Kali-Salzes zu Kalium jodatum.

Im November 2018 trat zu alledem eine Rhizarthrose hinzu, die sie zeitweise sogar zum Tragen einer Daumenorthese veranlasste. Ich blieb nun bei Kalium jodatum, von dessen Nutzen ich mittlerweile auch in Bezug auf ihr Mammakarzinom überzeigt war. Unter fortgesetzten Gaben kamen all die jüngeren Symptome wieder zur Ruhe (insgesamt 2-mal in C200, 6-mal in LMK). Bei der letzten Konsultation vor dieser Niederschrift war sie ziemlich beschwerdefrei und von guter allgemeiner Verfassung. Blähungen und vorübergehende Oberbauchbeschwerden rechts bereinigte zwischendurch Natrium sulfuricum LMK. Carcinosinum wurde intermittierend in mehreren Gaben C200 und LMK gegeben

Ein Blick auf die mineralischen Arzneien bei Daumengelenkschmerzen zeigt vor allem Kalium carbonicum, Kalium jodatum, Natrium muriaticum und Sulfur bzw. Sulfuricum acidum – für mich Grund genug, die Behandlung sowohl der Krebsrezidivprophylaxe wie auch der nun manifest gewordenen orthopädischen Beschwerden mit der bereits eingeschlagenen Linie fortzusetzen, bedenkend, dass die neue Symptomatik der Hering‘schen Regel folgt und eine Verlagerung der Pathologie von der vital bedrohlichen auf die nun harmlosere Ebene des Bewegungsapparats bedeutete [12].

2 Dinge verdeutlicht dieser Fall: Bei kontinuierlicher Behandlung eines Patienten klärt sich schrittweise, manchmal auch krisenhaft die Symptomatik, die anfangs, vor allem bei schweren Pathologien, noch sehr undurchsichtig sein kann, und führt so zunehmend zu klareren Indikationen für die Mittelwahl. Und zweitens: Krebs und Gelenkerkrankungen stehen nahe beieinander.

„Rheuma ist eine Präkanzerose“, blieb mir im Gedächtnis haften aus meiner eigenen Ausbildung zum Homöopathen. Über diese Verknüpfung anhand einer genaueren Schilderung jenes Falles kommt noch in diesem Jahr 2020 in der Homöopathie-Zeitschrift ein Beitrag zur Veröffentlichung.

Fall 3: Karzinophobie und Knotenstruma

Die 56-jährige Patientin entwickelte vor einigen Jahren eine Knotenstruma mit mehreren kalten und heißen Kno- ten, deren Aufdeckung bei ihr eine ausgeprägte Krebs- angst auslöste. Mein Hinweis, dass ein derartiger Krankheitsprozess nicht ohne den Hintergrund massiver emotionaler Spannungen denkbar sei, veranlasste schließlich zu einer homöopathischen Anamnese. Diese offenbarte tatsächlich eine hochbelastete Biografie, die dadurch geprägt war, dass sie schon in ihrer frühen Jugendzeit in die Rolle einer Verantwortlichen gedrängt wurde: Ihr Vater war chronisch krank. Sein Nierensteinleiden, seine kriegsbedingte Amputation und seine wiederkehrenden Roemheld-Attacken schürten ihre Ängste um ihn und machten sie zu seinem Beschützer, und auch innerhalb der Familie bürdete sie sich Verantwortung und Sorgen auf, die aus Streitigkeiten zwischen den Elternteilen und auch aus Konflikten um den Bruder erwuchsen. Vor diesem Hintergrund ist vielleicht zu verstehen, dass sie selbst erkrankte, zunächst mit chronischen Blasenentzündungen und schließlich mit einer Anorexie. Als „Symptomträger“ machte sie sich damit vorübergehend zum Mittelpunkt ihrer Familie; mit diesem Kreuz bürdete sich die Last ihrer Welt auf.

Sie bot reichlich Aspekte von Phosphorus, war aber auch durch das Walten der Sykose geprägt, weshalb ich ihr Natrium phosphoricum C200 in wiederholten Gaben verabreichte und damit einiges zurechtrücken konnte. Bestehen blieb aber ihre Krebsangst, die der Gabe von Carcinosinum C200 bedurfte. Und in Episoden größerer emotionaler Belastung zeigten sich auch vegetative Störungen wie Schlaflosigkeit mit Früherwachen, Herzstolpern, Gewichtsverlust und Durchfallneigung. Ich sah also angesichts der biografischen Prägung Gründe für ein Kali-Salz. Die Wachphase um 05:00 Uhr sowie die Herzrhythmusstörungen veranlassten mich, Kalium jodatum zu verordnen, als C200 in mehreren Gaben verabreicht.

Nachdem dadurch die Seele wieder sehr stabil wurde, der Schlaf und das Herz zur Ruhe gekommen waren, nebenbei auch ein prämenstruelles Brustspannen und eine chronische Erschöpfung verschwunden waren, wurde eine erneute Gabe von Natrium phosphoricum C200 erforderlich – wegen eines anhaltenden Sodbrennens, was eine wesentliches Symptom dieser Arznei ist.

Zwischenzeitlich kam sie einmal überstürzt in die Praxis, weil sie einen Lymphknoten am Hals entdeckt hatte, dessen Schwellung von ausstrahlenden Schmerzen begleitet war; die Krebsangst hatte sie wieder voll im Griff. Eine erneute Gabe Kalium jodatum C200 berei- nigte auch dies in kurzer Zeit. Drüsenschwellungen gehören bekanntlich ebenfalls zum Arzneimittelbild von Jodum. Die Patientin kommt nun schon viele Jahre in regelmäßigen Konsultationen zu mir, erhält ihre Arzneien (mittlerweile in höheren Potenzen), ohne dass bisher ein Anlass zu einem Wechsel gegeben war. Sie ist stabil, und es geht ihr gut.

Fall 4: Down-Syndrom und Akne conglobata

Nur ein paar Worte, weil auch dieser Fall einen wichtigen Aspekt von Jodum bzw. Kalium jodatum berührt: schwere Akne und Furunkulose. Der junge Mann, 21 Jahre alt, hat ein Down-Syndrom, arbeitet in der Lebenshilfe und leidet an einer fürchterlichen Akne conglobata am Rücken. Tri- somie 21 als Ausdruck syphilitischer Fehlbildungen und dieses Hautbild ließen mich, nach jetzt besserem Ver- ständnis für dieses Mittel, von Anfang an zu Kalium joda- tum greifen. Schon nach den ersten Gaben in C200, mittlerweile in LMK beruhigten sich die entzündlichen Pusteln. Nun sieht man nur noch ausgedehnte Keloide. Wie weit sich dies unter einer parallelen Anwendung von Natrium silicicum, aus anderen Indikationen gefunden, halbwegs rückgängig machen lässt, wird sich zeigen; sicher bedarf es dazu einiger Jahre.

Fall 5: Herzrhythmusstörungen und Hyperthyreose

Es bleibt eine schmerzliche Erinnerung mit der Erkenntnis, dass man es besser machen hätte können mit dem heutigen Wissen. Mein Patient, ein Handwerker mittleren Alters, litt unter schlimmen paroxysmalen Tachykardien. Einige Kardioversionen liefen gut, der Erfolg hielt aber nicht an. Moderne Zeiten, moderne Medizin: Die Pulmonalvenenablation wurde empfohlen, half zweimal, aber auch nicht von Dauer. Bei der dritten erlitt er einen hirnembolischen Apoplex, der ihn zum Wrack machte. Mein Wirken blieb ohne Erfolg; er lebte nicht mehr lange. Dass er in den letzten Monaten noch eine disseminierte Schilddrüsenautonomie entwickelte, möglicherweise induziert von jodhaltigen Kontrastmitteln, gibt mir im Rückblick die Sicherheit, dass auch er ein Fall für Kalium jodatum gewesen wäre. Bei einigen anderen Fällen von Vorhofflimmern, aber auch von mehr oder weniger lebhaften Herzrhythmusstörungen konnte ich damit schöne Stabilisierungen erreichen.

Fall 6: Morbus Basedow und Aortenaneurysma

In der AHZ 3 / 2018 schrieb ich über 4 Fälle von Aortenaneurysma [12]. Ich habe mehrere Patienten mit Aneurysma speziell des Aortenbogens gesehen, bei zweien kam es überraschend zur Ruptur, man wusste nichts davon, 2 andere aber waren schon länger dafür bekannt und standen unter Beobachtung. Nachdem im Murphy für dieses Symptom nur Kalium jodatum angeführt ist, konnte ich einen dieser Patienten schon vor vielen Jahren darauf einstellen; sein Befund hat sich seither nicht mehr verändert. Der zweite ist in meinem Aufsatz noch gar nicht erwähnt. Heute 62 Jahre alt, betreute ich ihn schon von April 2003 bis Dezember 2007 wegen einer Basedow-Hyperthyreose. Unter damals Arsenicum jodatum konnte er sein Thiamazol, einen Schilddrüsenblocker, absetzen und auf die empfohlene Radiojodtherapie verzichten; die Werte fanden zur Norm zurück. 2018 kam er wieder in meine Praxis und fragt um Rat wegen eines mittlerweile entdeckten Aneurysmas des Aortenbogens. Normalerweise ist die Aorta an dieser Stelle ca. 35 mm weit, bei ihm hatte sie sich ausgedehnt auf 52 mm, und bei 55 mm sahen die Kardiologen und Herzchirurgen eine kritische Grenze und die Indikation für eine Gefäß- prothese gegeben.

Ich begriff, dass die vormalige Gabe des Jod-Salzes Ars-j. wohl nur ein Simile war, doch kein Simillimum, und halte ihn nun unter Kalium jodatum. Das Aneurysma hat sich in diesen 2 Jahren nicht mehr verändert, eher sogar verkleinert, die Kardiologen sind nun beruhigt und empfehlen nur mehr Kontrollen in langen Intervallen. Ich halte dieses Jod-Salz mittlerweile für eine allgemeine Empfehlung bei allen diesen offenbar entzündlich-degenerativen Veränderungen arterieller Gefäßwände, geeignet auch zur Prophylaxe von Massenblutungen, sofern Hinweise auf eine Veranlagung dafür vorliegen.

Erlebt man solche Erfolge, so möchte man meinen, die ganze Welt müsse sich verbeugen vor Samuel Hahnemann und der Homöopathie.

Fall 7: Schwerer Impfschaden und Neuralgien

Im Herbst 2012 unterzog sich die damals 43-jährige Patientin einer Grippeimpfung und reagierte darauf mit massiven Beschwerden. Es kam zu einem regelrechten physischen Zusammenbruch, begleitet von Herzrasen, Bluthochdruck, Schwindel, Schwellung und Wundheit der Mundschleimhaut mit starkem Speichelfluss, metallischem Mundgeschmack, massiver Überempfindlichkeit gegen alle möglichen Nahrungsmittel und Düfte, erheblichen neuralgischen Schmerzen und starkem Gewichtsverlust; Episoden von Vorhofflimmern machten in der Folgezeit einige Klinikbehandlungen erforderlich. Diesem Fall habe ich eine eigene Arbeit gewidmet unter dem Titel Polymorbidität nach einer Grippeimpfung, veröffentlicht in der AHZ 6 / 2015 [10].

8 Jahre geht die Behandlung mittlerweile, davon 7 Jahre mit Kalium jodatum, das ich auch in diesem Fall nicht von vorneherein als indiziert erkannt hatte. 10 Gaben in C200 und 28 Gaben in LMK wurden verabreicht. Als 2. Linie erwies sich schließlich, auch nach längerem Suchen, Natrium sulfuricum angebracht, intermittierend wurden einige Male Carcinosinum und Syphilinum in verschiedenen Potenzgraden gegeben.

Die Behandlung war sehr anstrengend, da die Patientin alle paar Tage verunsichert anrief wegen diverser Beschwerden. Vor allem fürchtete sie vehement das Wiederauftreten der Tachykardie. Es brauchte viel Geduld, den ganzen Berg von Problemen abzubauen, aber jetzt ist sie von der vegetativen Symptomatik fast völlig befreit, lediglich eine rechtsseitige Hüftarthrose lässt sie noch hinken; ich hoffe, auch dies noch bessern zu können.

Was war der Hintergrund und warum war der Weg so aufwendig? Nach und nach war zu erkennen, dass auch dieser ihr Lebenslauf Belastungen erfahren hatte, die durchaus in der Lage waren, das Krebsmiasma, das u. a. für Unterdrückung, Verdrängung und mangelnde Daseinsberechtigung steht, zu aktivieren. Sie sei zunächst ein wildes Kind gewesen, wohingegen ihre jüngere Schwester immer kränkelte. Dies hatte zur Folge, dass die Schwester viel Beachtung erfuhr und man diese schonen musste, während sie selbst sich abgelehnt und wenig gewürdigt empfand. Selbst ihre optimalen Schulnoten (Abschluss mit Eins) nahm ihre Familie kaum zur Kenntnis; ihr Ehrgeiz war vielleicht begründet in dem Wunsch, selbst auch wahrgenommen zu werden. Wie bereits im Fall 1 erwähnt: Die Schattenkinder, deren Urvertrauen massiv beschädigt ist, brauchen womöglich ein Leben lang unsere Unterstützung, vielleicht sogar als die wesentlichste Leistung der Therapeuten „die Zusicherung, dass die betreffende Person es wert ist, sich mit ihr zu beschäftigen“ (Giovanno Maio, Philosoph und Arzt, Lehrstuhlinhaber für Medizinethik in Freiburg [3]).

▶Tab. 1.3 zeigt nun einige Kernsymptome, die dem homöopathischen Arzneimittel Jodum und seinen Salzen zu eigen ist. Besonders im Vordergrund stehen die starke, gelegentlich scharfe Nasensekretion, neuralgische und bohrende, ausstrahlende Schmerzen (Ischialgie nachts im Liegen z. B. ), Herzrhythmusstörungen („tumultuös“) sowie Schilddrüsen- und Kehlkopferkrankungen. Alle Tumoren auch anderer Drüsen, etwa des Pankreas, der Ovarien, der Hoden und der Prostata, ins- besondere Malignome, sollten an Kalium jodatum denken lassen.

Beschreibung Anmerkungen
warmblütig und wärmeempfindlich eventuell außer Ars-i.
rascher Stoffwechsel, Heißhunger, Gewichtsabnahme; Essen bessert Iod.
Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow, Struma, Hashi- moto-Thyreoiditis)
Erkrankungen von Kehlkopf und Rachen Hals-Chakra
Bronchitiden, Asthma Heuschnupfen mit Asthma: Ars-i., IOD., kali-i.
Drüsenschwellungen (Lymphdrüsen, Struma, auch Mammatumoren)
Fließschnupfen
scharfe Sekretionen Kali-i.
Herzklopfen, tumultuös,beschleunigter Puls ars-i., IOD., Kali-i.
Atemnot beim Treppensteigen Ars-i., Iod.
Erschöpfung neuralgische, ausstrahlende Schmerzen, z. B. Ischialgie
bohrende Schmerzen
schuppende Hautausschläge Ars-i., iod.
Psoriasis ARS-I., iod., merc-i-r.
Eiterungen, Furunkel Zahnwurzelabszess: merc-i-f.
Schmerzen der linken Schulter iod. impulsiv, ungeduldig Ars-i., aur-i.
impulsiv, ungeduldig Ars-i., aur-i., iod., sul-i.
ängstlich, unruhig, reizbar Verlangen zu töten: Ars-i., Iod lieblos gegen ihre Kinder: Kali-i.
grausam, quälerisch
syphilitisches Miasma
Kausalität: enttäuschte Liebe (Stefanovic), Liebeskummer (Vermeulen), Folge von Verliebtheit (Hering)
▶Tab. 1.3 Allgemeine Charakteristika von Jodum und Jod-Salzen.
Gängige Jod-Salze: Jodum, Kalium jodatum, Arsenicum jodatum, Aurum jodatum, Mercurius jodatus flavus, Mercurius jodatus ruber oder bijodatus, Sulfur jodatum, Calcium jodatum, Barium jodatum. Jod gehört zu den Halogenen („Salzbildnern“), ebenso wie Chlor, Brom, Fluor, die ihm in ihrer Wirkung nahestehen. Verwandt: Spongia (jodhaltiger Meerschwamm), Efeu-Extrakte (phytotherapeutisch, jodhaltig) – beides Hustenarzneien.

Schlussbetrachtung

Die in diesem Aufsatz geschilderten Behandlungen stel- len nur einen kleinen Teil von Fällen dar, bei denen mir Kalium jodatum segensreich war. Erste positive Reaktio- nen habe ich bei weiteren z. T. gravierenden Erkrankun- gen, über deren Verlauf sicher noch viel zu berichten sein wird: ALS, Zustand nach Radiojodtherapie, Diabe- tes mellitus I, Hypernephrom, Hirntumor, Mamma- karzinom, Drüsenatrophie (auch Mammae), Asthma, Myome, Allergien, u. a. mit Asthma, Akromegalie, Mor- bus Recklinghausen.

Wie oben schon angeführt, verwende ich selbst nur mehr das Kalium-Salz und bringe die anderen Elemente in meinem dualen Arbeitsweg als Natrium-Salz unter. Wenn ich unter diesen Charakteristika dennoch alle mir bekannten Kombinationen weiterhin anführe, dann geschieht dies auch aus Respekt vor der Arbeit des Salz- burger Homöopathen Dietmar Payrhuber, der von groß- artigen Erfolgen mit anderen Verbindungen spricht, wie etwa Aurum jodatum, auch bei fortgeschrittenen malig- nen Erkrankungen.

Ich berichte zwar leidenschaftlich gerne über neu erwor- bene Erfahrungen, möchte aber nie den Zweifel außer Acht lassen, ob diese Erkenntnisse in einigen Jahren noch Bestand haben werden, ob sie Allgemeingültigkeit besit- zen und also auch für andere anwendbar sind – ich habe mich auch schon manchmal verrannt. Daher respektiere ich uneingeschränkt die Berichte aus der Kollegenschaft, wenn sie denn nachhaltige Erfolge vermelden und nicht nur die Schwärmerei bedienen.

Literatur


[1] Boericke W. Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen. Leer: Grundlagen und Praxis; 1995
[2] Kent JT. Neue Arzneimittelbilder der homöopathischen Mate- ria Medica. Heidelberg: Haug; 1997
[3] Maio G. Den kranken Menschen verstehen. Freiburg: Herder; 2017
[4] Murphy R. Homeopathic Medical Repertory, Second edition. Dunrango, Colorado, USA: Hahnemann Academy of North America; 1996
[5] Schüssler WH. Eine abgekürzte Therapie. Oldenburg und Leipzig: Schulzesche Hofbuchhandlung; 1898
[6] Stefanovic A. Didaktische Materia medica. Ruppichteroth: Similimum; 2011
[7] Trebin E. Pulsatilla und ihre Freunde. AHZ 2007; 252: 220– 226
[8] Trebin E. Carcinosin und die Kalium-Salze. Homöopathie aktuell 2010; 4: 8–10. Im Internet: www.ernst-trebin.de; Stand: 30.03.2020
[9] Trebin E. Familiendramen und ihre homöopathische Beglei- tung. AHZ 2014; 259(6): 13–15
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Bibliografie

DOI https://doi.org/10.1055/a-1141-2088
AHZ 2020; 265: 15–22
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
ISSN1438-2563

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  • Polymorbidität nach einer Grippe-Impfung
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  • Rezeptionsgeschichte James Tyler Kents
  • Warum ich homöopathischer Arzt wurde
  • Verletzungen
  • Arsenicum phosphoricum und Mercurius phosphoricus – zwei ziemlich unbekannte Phosphor-Salze
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    - Wie uns die Arbeit mit Miasmen helfen kann -
  • Über den Wert der kleinen Mittel
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  • Mehrere Pfeile im Köcher
  • Homöopathie und Spiritualität
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  • Primum nil nocere – oder: Der Wille des Patienten
  • Kleine, feine Quecksilbersalze
  • Kritik an der Homöopathie
  • Bamberger Skeptiker
  • Geist oder Materie...
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