Im Internet ist Kritisches über mich zu lesen, verfasst von den sogenannten Bamberger Skeptikern. 2005 gab es in der lokalen Presse eine Auseinandersetzung in Leserbriefform; hierbei war der folgende Text mein Beitrag:
Lieber hätte ich geschwiegen zu dem unerfreulichen Vorgang, aber die herbe Berichterstattung im Fränkischen Tag macht nun doch eine Stellungnahme nötig:
Es ist immer wieder verwunderlich zu beobachten, dass sich zu den Richtern über die Homöopathie gerade solche Leute aufschwingen, die diese Behandlungsform gerade mal vom Hörensagen kennen, aber nie wirklich mit ihr gearbeitet haben. So geschehen in einem unsäglichen Vortrag vom Freitag, 11. Januar 2005, im Markushaus auf Einladung einer Gruppierung, die sich die Bamberger Skeptiker nennt. Ein Referent, der gewisse Beobachtungen in seinem Freundeskreis gemacht hatte, darüber hinaus aber peinliche Wissenslücken offenbarte, sprach der Homöopathie jegliche Glaubwürdigkeit ab. Angesichts einer aufmüpfigen Opposition im Saale kleidete er sich zwar in ein aalglattes Mäntelchen der Toleranz und lobte gar diese Heilmethode ob ihrer Harmlosigkeit, konnte aber den Dolch nicht verbergen, mit dem er sie schließlich doch meucheln wollte. Den übersprungenen Aussagen seiner Overhead-Folien nach zu schließen, hätte er wohl noch viel ärger vom Leder gezogen, wenn das Publikum nur aus Gleichgesinnten bestanden hätte.
In dem offensichtlichen Drange, abzuwehren, was seiner kontrollierenden Ratio nicht zugänglich ist, urteilte er aus dem Bauch heraus, aber bemäntelte seine Unbehagen über die Methode mühsam und dürftig mit pseudowissenschaftlichen Argumenten. An seinem Dogma – die überzeugten Anhänger der Homöopathie allerdings wären die wahren Dogmatiker, wie er uns Zuhörer lehrte – von der ausschließlichen Placebowirkung klebte er wie Pech, ließ daran alle Entgegnungen abprallen und erzeugte damit eine gereizte Stimmung im Saale. Naive Patienten ließen sich von bunten Pillen beeindrucken und von charismatischen Behandlern leicht um den Finger wickeln, aber auch erfolgreich behandelte Säuglinge und Tiere folgten seiner komplexen Placebologie nach nur einer raffinierten Suggestion. Ins Unseriöse verstieg er sich schließlich mit seiner letztendlichen Warnung vor den Homöopathen, weil sie die Kranken bei ernster Gefahr von einer dringend indizierten schulmedizinischen Behandlung abhalten würden, was er den Nocebo-Effekt nannte.
Gewiss bleibt Vieles rätselhaft in der Homöopathie, ist ihre Ausübung sehr schwierig und nicht immer auf dem optimalen Stande, gäbe es also manches zu kritisieren, auch auf dem gesamten Sektor der Alternativ Medizin – dann sollten aber versiertere Leute zur Sprache kommen. Oder: Wenn man auf mehr aus ist als auf Polemik, dann müsste man einen Gesprächskreis bilden und beide Seiten zu Wort kommen lassen!
Jedenfalls bleibt den Bamberger Skeptikern in ihrem redlichen Wunsch nach Aufklärung nur zu empfehlen, dass sie ihre Referenten mit derselben Kritik unter die Lupe nehmen wie die Themen, denen sie sich widmen.